Das neue marthastift

Studienprojekte

Projekt StoppSturz im neuen marthastift: Auswertung Stürze, Ziele und Massnahmen

Mit zunehmendem Alter steigt das Sturzrisiko. Besonders Personen mit einer Sturzanamnese und mehreren chronischen Krankheiten (Multimorbidität) haben ein erhöhtes Risiko, (erneut) zu stürzen. Mobilitätsstörungen (z.B. Muskelabbau, Gleichgewichtsstörungen), Gebrechlichkeit, Mangelernährung, Seh- und Hörbeeinträchtigungen, Sturzangst, verminderte kognitive Fähigkeiten (Demenz-Erkrankungen), (Poly-)Medikation, Substanzabhängigkeit oder Gefahren im Wohn- und Lebensumfeld können bei unseren Bewohnern und Bewohnerinnen zu (Folge-)Stürzen führen.  Menschen mit Demenz oder neurologischen Erkrankungen wie z. B. Parkinson-Syndrom haben ein erhöhtes Sturzrisiko. Menschen mit Demenz haben laut verschiedener Studien ein rund 20-mal höheres Sturzrisiko als gesunde Gleichaltrige. Bei Parkinson-Kranken ist dieses Risiko 10-mal höher. Das Projekt "StoppSturz im neuem marthastift" hat zum Ziel, mit Hilfe systematischer Interventionen Stürze zu verringern und deren Sturzfolgen zu mindern. Die Verankerung einer wirksamen und effizienten Sturzprävention im Rahmen unserer Pflege und Betreuung basiert auf einem optimal funktionierenden pflege- und Kernprozess und einer koordinierten, interprofessionellen Zusammenarbeit. Im Projekt sollen Multiplikatoren des gesamten Kernprozesses des neuen marthastift befähigt werden, Bewohnende mit erhöhtem Sturzrisiko zu erkennen, abzuklären und adäquat zu behandeln bzw. angemessene präventive Massnahmen durchzuführen. Die Studie wird per Mitte 2024 beendet.
 


Forschungsarbeiten im neuen marthastift (nms) im Rahmen einer Akademie Praxis Partnerschaft (APP)

Das neue marthastift steht für Kompetenz und Innovationen in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Demenz hat viele Gesichter und verlangt nach Betreuungsformen, die den betroffen Menschen und ihren Angehörigen Orientierung und Hilfe bieten. Menschen mit Demenz verdienen eine professionelle und kreative Betreuung, die ihnen Freude und Sicherheit im Alltag ermöglicht. Von zentraler Bedeutung ist für das nms ebenso, die Mitarbeiter*innen in ihren vielfältigen und hoch anspruchsvollen Aufgaben zu stärken. Interne Fachkompetenz und externe Netzwerke unterstützen uns, immer auch die aktuellen Erkenntnisse aus Praxis und Forschung in unseren Alltag einfliessen zu lassen.  Ein externes Netzwerk pflegen wir u.a. mit Hochschulen. Es ist uns wichtig, die Forschung im Bereich Demenz und Langzeitpflege aktiv zu unterstützen.  Aktuell sind wir an zwei Studien beteiligt:
 

 

  • IPOS Dem  (Integrierte Palliative Outcome Skala für Menschen mit Demenz)
    Menschen mit einer schweren Demenz haben eine eigene Ausdrucksweise, da sie sich nicht mehr durchwegs  verständlich in Worten ausdrücken können. Deshalb ist es wichtig, Verhaltensweisen gut zu interpretieren und dadurch verstehen, was der Mensch mit Demenz uns in der jeweiligen Situation mitteilen möchte.  Hier setzt die Fachhochschule Westschweiz, HedS Fribourg und die Universität Lausanne mit ihrer Studie zu IPOS Dem an. In strukturierten Fragebögen werden über 15 Monate (Oktober 21 – Dezember 22) verschiedene Kriterien erhoben mit folgender Zielsetzung:
    • Beurteilen der Lebensqualität: Durchführen von systematischen Einschätzungen der Lebensqualität von Menschen mit Demenz im neuen marthastift durch Angehörige und Mitarbeiter*innen der Betreuung und Pflege.
    • Verbessern der Pflege-, Therapie- und Medikationspläne: Optimierung der Betreuung, Pflege und Behandlung von Menschen mit Demenz im neuen  marthastift durch Fallbesprechungen auf der Grundlage der systematischen  Einschätzungen der Lebensqualität. 

 

  • Kooperationsstudie zur "Messung der Medikationssicherheit in der Langzeitpflege" der Universitäten Basel und Bern
    Medikationsassoziierte Probleme gehören zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen im Gesundheitswesen. Eine besondere Gefahr für die Medikationssicherheit stellen hohes Lebensalter, Multimorbidität und Polymedikation dar. All diese Faktoren treffen in der Regel auf Bewohnende von Alters- und Pflegeheimen zu. Auf nationaler Ebene wird die Bedeutung der Medikationssicherheit zunehmend erkannt. Zur Messung werden beispielsweise sogenannte Qualitätsindikatoren verwendet. Einer der heute gängigen Indikatoren, um die Medikationssicherheit zu messen, ist die Polymedikation. Die Polymedikation kann ein Risiko für die Entwicklung Medikations-assoziierter Probleme darstellen und ist deshalb von Bedeutung für die Sicherheit der Bewohner*innen.